Die Gewerbeimmobilie ist für viele Unternehmen eine der wichtigsten Investitionen und häufig die größte Position im langfristigen Fremdkapital. Viele Unternehmen wachsen und verwachsen mit ihren Firmengebäuden, die für die Geschäftstätigkeit häufig elementar sind. Ein größerer Schaden an einer Gewerbe- oder Industrieimmobilie kann einen Stillstand für das gesamte Unternehmen bedeuten. Die Versicherungswirtschaft hält, für Immobilien ab einer gewerblichen Nutzung von mehr als fünfzig Prozent, keine flächendeckende standardisierte Versicherungswertermittlung für ihre Vermittler und Sie als Versicherungsnehmer vor.
Achten die unternehmenseigene Finanzabteilung und der Versicherungsmakler auf guten eng verzahnten Versicherungsschutz, so ist ein wichtiger und maßgeblicher Schritt getan. Schwierig einzuschätzen ist häufig der Wiederaufbauwert und damit der korrekte Versicherungswert der Immobilie. Viele Versicherungsgesellschaften stellen ihren Vermittlern keine Wertermittlungsbögen für gewerbliche oder industrielle Gebäude bereit. Selbst engagierten Versicherungsvermittlern fehlen deshalb die Grundlagen und verweisen dann notgedrungen auf die Pflicht des Versicherungsnehmers, der für die Erbringung der korrekten Versicherungssumme verantwortlich gemacht wird. Dieses kann jedoch fatal enden, denn liegt im Schadenfall eine Unterversicherung vor, wird die Leistung entsprechend gekürzt. Wer aber im Gegenzug überversichert ist, zahlt jahrelang zu viele Beiträge. Unternehmen die beispielsweise zum Abzug der Vorsteuer berechtigt sind, erhalten vom Versicherer die Instandsetzungsrechnungen im Schadenfall nur in Netto ausgezahlt, da die Umsatzsteuer als Vorsteuer vom Finanzamt gutgeschrieben wird. Die Berechtigung zum Vorsteuerabzug ist mit dem Gebäudeversicherer abzustimmen und kann die Versicherungssumme reduzieren.
Eine korrekt ermittelte Versicherungssumme punktet doppelt: Sie wissen, dass Sie, aufgrund der Versicherungssumme, nie zu viel Prämie entrichten und haben im Schadenfall die Gewissheit voll entschädigt zu werden. Die Gebäudeneuwertermittlung eines Bewertungs-/ Bausachverständigen führt zu einer wichtigen Klausel, die im Bereich der Wohnimmobilien Standard ist. Auf Wunsch vereinbaren wir, gerne auch zusammen mit dem Versicherungsberater Ihres Vertrauens, die Unterversicherungsverzichtklausel in Ihrem laufenden Versicherungsvertrag. Durch diese Klausel verzichtet der Versicherer im Schadenfall auf die Anrechnung einer möglichen Unterversicherung und nimmt Ihnen damit das Risiko ab. Sollte es dennoch Zweifel an der korrekten Versicherungssumme geben, stehen wir, als zertifizierte Sachverständige für die Versicherungswertermittlung von Immobilien, an Ihrer Seite. Die Folge einer fehlerhaft ermittelten Versicherungssumme ist der Verlust der vereinbarten Unterversicherungsverzichtklausel.
Auch Verwalter sollten ein wachsames Auge auf die korrekt vermittelte Versicherungssumme und die anhängige Unterversicherungsverzichtklausel haben. Fehlt die Klausel ganz oder gibt es keine fachgerechte Versicherungssummenermittlung, sind die Gebäudeeigentümer darüber zu informieren. Eine nur anteilige Schadenzahlung birgt ein nicht unerhebliches Haftungsrisiko.
